09.08.2020
Nach einer Woche Urlaub, erst der zweiten dieses Jahr, kann ich sagen,dass ich diesen gebraucht habe. Ich bin entspannt. Und dennoch überfordert. Ich bin traurig und fühle mich, als würde diese ganze Welt zurzeit Schmerz bedeuten. Die Frage ist, was ist momentan von Bedeutung? Wir leben in einer verdammten Pandemie, die gefühlt niemand ernst nimmt und die vermutlich komplett unterschätzt wird. Und dennoch war heute mein Gedanke bei meinem grade kaputt gegangenen Handy, bei diesem einen Mann, der mich letztes Jahr fallen gelassen hat. Dieser hat sich neulich bei mir gemeldet, sagt er hätte gefühle für mich, wir haben uns geküsst,wir sind händchen haltend durch die Nacht getigert und hatten tolle Telefonate. Dennoch habe ich jetzt erst den Grund erfahren, weswegen er mich letztes Jahr geghostet hat. Er hat Gerüchte gehört, über mich, die er nicht so cool fand und bei denen er unsicher wurde. Uff, schwer zu verdauen. Denn man hätte mit mir reden können, statt mich zu verletzen. Und wer garantiert mir,dass wenn ich mich emotional noch einmal darauf einlasse, dass ich nicht wieder in ein paar Tagen oder Wochen verletzt werde? Möchte ich mich überhaupt darauf einlassen? Bin ich mir selber so wenig Wert? Möchte ich liebe und zuneigung? Möchte ich für mich einstehen und muss ich mich um mich und meine Thesis kümmern und sollte die Arbeit die Priorität Nr. 1 erhalten? Dinge die mich gerade wach halten. Nicht etwa die eher schlechte politische Lage hier in Deutschland, nicht die Pandemie und auch nicht meine BA-Thesis. Komsich. Komisch passt heute gut, denn so fühle ich mich. Komsich und furchtbar. Ich will ihm schließlich auch nicht weh tun. Möchte wieder freier leben und den Dingen, die wirklich wichtig sein sollten, wieder den entsprechenden Sinn geben.
15.07.2020
Heute ist ein kalter Tag. Ein kalter Sommertag an dem das Herz sich ausruhen kann. An dem der Kopf in Gedanken schwelgen kann und das Herz träumen kann. Heute mag ich mich. Heute ist ein guter Tag. Einer an dem ich in meinem Bett sitze, meine Wohnung liebe. Sie ist klein, privat und gemütlich. Hier habe ich mein inneres nach außen gekehrt und gucke aus meinem kleinen Nest hinaus. Hier plane ich gerde umzuziehen, in eine Wg. Etwas was ich bisher nicht wollte. Den Trubel, die Menschen. Dafür möchte ich nicht mehr alleine Leben. Ich bin gerne mal alleine. Dennoch muss ich mal wieder das Leben um mich herrum spüren. Für die Zeit nach meinem Bachelor (die Zeit meines Masters) ein paar Jahre ein neues Leben führen. Ich freue mich drauf, sehr. Denn das Leben kann sich so schnell ändern. SPontan ne neue Wohnung. Spontan ein anderes Lebensgefühl. Und das nachdem ich heute festgestellt habe, dass ich mich mag. Das ich mich akzeptiere. Das erste Mal in diesem Leben, dass ich mich selber mag und niemand anderen brauche. Das erste Mal, seitdem ich hier lebe, dass ich denke, ich könnte ein neues Kapitel ausprobieren. Etwas anderes für mich.Und wenn es schief geht, fange ich wieder von vorne an. Denn das ist das Leben und ich möchte es nicht weiter verpassen.
12.07.2020
..Ich bin jetzt 23, irgendwas zwischen jung und alt. Weder noch. Weder jung noch alt. Irgendwas dazwischen. Und ich denke, dass trifft es genau. Irgendwas dazwischen, so fühle ich mich. Ich bin an einem Punkt angekommen, an dem ich nicht genau weiß, was ich vom Leben erwarte und doch genug weiß, um zu wissen was ich nicht erwarte. Ich bin mir ziemlich sicher keine Kinder zu wollen, kein vorherbestimmtes Leben zu Leben. Die Frage kommt immer öfter auf und immer öfter denke ich mir ganz klar: „Nein!“. Ist auch in Ordnung. Ich muss nicht. Ich überlege oft, wie soll die Zukunft aussehen? Ich weiß es nicht. Ich bin mir aber auch ziemlich sicher, dass es so oder so nicht so kommen würde. Zum Beispiel schreibe ich gerade wieder mit einem Mann, ein Mann, in den ich vor Ewigkeiten schon verknallt war. Nicht jugendlich, leichtsinnig, sondern eher so von der Sorte, die dich umhaut und bei der du jegliche Schmetterlinge fühlen kannst. Sie nehmen dich Regelrecht mit und lassen dich nicht mehr los. Dieser Mann lies mich aber los. Nach einem nicht ganz unschuldigen Nachmittag, mit einigen wunderbaren Momenten wurde ich wie die Jugend heute sagen würde, geghostet. Ich habe mir lange Gedanken drum gemacht und dann angefangen es zu akzeptieren. Mich wieder zu akzeptieren und tatsächlich eine lange Zeit Beziehungen zu hinterfragen und selbst keine zu wollen. Ich habe beschlossen, mich zur Priorität zu machen und meiner Beziehung zu mir selbst eine Chance zu geben. Es war eine gute Entscheidung. Die beste, wie ich behaupten würde. Und dennoch schreiben wir wieder, haben vor einigen Tagen, über 3 Stunden miteinander telefoniert. Es war wunderbar. Die Schmetterlinge sind zurück, die frage die bleibt ist; Sind diese Gefühle echt? Bin ich bereit dazu? Möchte ich das? Ich weiß es nicht, ich werde es wohl herausfinden müssen. Vielleicht mit ihm zusammen. Vielleicht allein.
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